Trauredner werden

Wie man Trauredner wird

Tja, wie kam das nur… Eigentlich ist es bei mir tatsächlich eine etwas längere Geschichte.

Das erste Mal hatte ich diesen Gedanken, als eine meiner liebsten Freundinnen heiraten wollte. Ich war als Trauzeugin ganz nah am Geschehen und wurde immer über alles auf dem Laufenden gehalten. Und tatsächlich gingen viele, viele Gespräche darum, ob sie nun frei oder kirchlich heiraten sollte und vor allem, wie sie einen guten Trauredner finden könnte. Zu diesem Zeitpunkt war ich selber noch nicht in der Hochzeitsbranche und das Thema freie Trauungen war mir tatsächlich ein wenig suspekt. Kannte ich nicht, klingt cool, aber auch irgendwie komisch. Was machen die denn da? Und verdammt, warum ist das denn so teuer?

Wir saßen da nun also bei Burger und Cocktails oder zuhause auf dem Wohnzimmerboden, manchmal auch einfach nur am Telefon und wogen die Fakten ab. Kirche, kam für meine Freundin eigentlich nicht infrage, sie fand es nicht ehrlich, plötzlich vor einem Pastor zu stehen und so zu tun, als würde sie sich mit einer Religion identifizieren. Schließlich war ihr letzter Kirchenbesuch schon sehr, sehr, sehr lange her. Ihr Verlobter hätte es übrigens schon ok gefunden in der Kirche zu heiraten, vor allem weil es günstiger war (und seine Familie vielleicht auch ein wenig dahin gedrängelt hat), aber im Grunde war es ihm schurzpiepe.

Ende der Diskussionen war: Bleib dir selber treu, heirate so, wie du es möchtest! Also gab es eine freie Trauung!

Diese Entscheidung war dann für mich der Punkt, mich erstmalig intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. Wir hatten ja noch genug Zeit, bis zur Hochzeit. Ich kam also auf die Idee, selber Trauredner zu werden und meine Freundin zu trauen. Ich habe mich also informiert und gelesen und mich dann entschieden, dass so ein Workshop zum Trauredner vielleicht doch ein wenig zu teuer war. Zumindest, wenn es nur darum ging die Freundin zu verheiraten. Also, ich wurde damals keine Traurednerin.

Im Jahr darauf kam eines zum anderen und ich habe mich entschieden, in die Hochzeitsbranche einzusteigen. Und da kam plötzlich das Thema Trauredner wieder auf. Ganz nebenbei. In einem Gespräch mit einer Hochzeitsplanerin. Sie sagte ungefähr das: „Ich mach seit Kurzem auch freie Trauungen. Voll gut. Die erste war eine Katastrophe und ich dachte, ich mach das nie wieder, aber inzwischen find ich es voll gut!“ Und ich dachte mir: „Geil, reden kannste, schreiben kannste, das machst du auch!“ Natürlich sollte meine erste Trauung keine Katastrophe werde. Also habe ich mich wieder mit dem Thema beschäftigt. Ich klickte mich also in den nächsten Tagen durch Internetseiten von Trauredner, mal mehr mal weniger ansprechend und fand auch einiges zum Thema Ausbildung. Das Angebot war extrem unterschiedlich, was Preis und vor allem auch den Umfang der Workshops anging. Mein Glück, dass man hier in der Region kaum an einer Person vorbeikommt: der Trautante – Friederike Delong.

Ich klickte also auch auf Friederikes Homepage. Und machte sie im ersten Anlauf auch nach einigem Lesen wieder zu. Um dann später noch mal drauf zu gehen. Und diesmal wirklich alles zu lesen und mir ein Bild von dieser „Trautante“ zu machen. Und dann hatte sie mich. Und das nicht nur, weil in einem ihrer Team- Videos meine absolute Traumtorte zu sehen war, sondern wegen dem was sie angeboten hat.

Trauredner werden

Nach kurzem, unkompliziertem E-Mail hin und her und noch mehr Infos, habe ich mich entschieden, den Kurs zu buchen. Ich muss hierzu sagen, es war der teuerste von allen Kursen, die ich gefunden habe, aber es war auch der mit Abstand umfangreichste.

Und ich habe dem Termin wirklich entgegengefiebert. 4 Tage voller Input.

Endlich, endlich war es dann soweit. Ich hatte Glück, dass ich nur eine kurze Anfahrt bis zu ihr ins super schöne Büro nach Wiesbaden hatte. Drei der anderen Mädels kamen aus Süddeutschland und hatten sich bereits am Vortag in der Nähe einquartiert. Netterweise hat sich Friederikes Büro um die Unterkunft gekümmert.

Schon die Begrüßung war total herzlich und unsere kleine Truppe war wirklich, wirklich toll. Ich war Friederike auch sehr dankbar, dass sie uns mit irgendwelchen dummen Kennelernspielen verschont hat.

Was wir alles gelernt haben? So unglaublich viel! Angefangen bei den Basics, was wir überhaupt brauchen, um als Trauredner zu arbeiten, über ganz tolle Tipps für die Außendarstellung, das Marketing, Verträge und Rechtliches. Und natürlich mega viel Input zum eigentlichen Thema. Sie hat uns nicht nur das „Wie“ gezeigt und erklärt, sondern auch so viel „Warum“. Mein Mathelehrer würde wohl sagen, auch die Rechenwege mit an die Hand gegeben. Immer ganz praxisnah.

Nehmen wir doch mal das Thema Rituale. Wir haben nicht einfach gesagt bekommen, dass es Rituale in der freien Trauung gibt. Nein. Friederike hat uns erklärt, wo das Ganze geschichtlich und kulturell verankert ist, hat uns die verschiedenen Ritualtypen, wie das Dankesritual, das Unterstützungsritual oder das Zusammengehörigkeitsritual nähergebracht. Wir haben uns Stereotypen dieser Rituale wie z. B. das Sandritual angesehen und gelernt, wie man diese in das nächste Level erhebt.

Ich glaube, nein ich bin sicher, ihr Ziel war, dass wir nach dem Workshop alle in der Lage sind freie Trauungen auf einem echten high Level durchzuführen.

Was mich persönlich auch total begeistert hat, war die totale Offenheit. Friederike hatte keine Scheu gehabt, uns ihr Tricks zu verraten, halt aus dem Nähkästchen zu plaudern. Wir durften alle Fragen und uns alles ansehen, was sie an Vorlagen und so weiterverwendet hat.

Das Highlight kam dann am Ende der Woche. Wir hatten die Aufgabe bekommen, eine Trauung vorzubereiten. Einige ihrer Paare hatten ihr erlaubt, uns die Aufzeichnungen und Mitschnitte zugeben… Whoop whoop! Natürlich war es nicht möglich, in der kurzen Zeit und mit dem Workshop, der bis zum Abend ging eine richtige Trauung vorzubereiten aber hey, wir haben uns echt tolle Sachen überlegt und am letzten Tag hatten wir dann unheimlich Spaß einander zu verheiraten. Natürlich inklusive Praxistipps für angehende Trauredner (und ja Friderike inzwischen denke ich an den Brautstrauß, also meistens)

Alles in allem war es eine so tolle Woche, mit viel, viel Input, ultimativen Tipps und jeder Menge leckerem Essen.

Und was soll ich euch sagen, bereits einige Monate später stand ich vor meinem ersten Brautpaar mit 60 Gästen und hab das Ding gerockt! Brautpaar, Trauzeugen und Gästen, alle haben vor Freude geweint. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich ich war, als nach dieser Trauung der ein oder andere auf mich zukam und mir gesagt hat, dass sie noch nie eine so tolle Trauung erlebt hätten.

Also mir bleibt abschließend nur noch zu sagen, liebe Friederike, vielen Dank für all den tollen Input und die Unterstützung seitdem.

Traurednerin werden

Die Bilder auf dieser Seite sind von Friederikes Delong

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